Grusswort

Grußwort von Heike von Lützau-Hohlbein
1. Vorsitzende der Deutschen Alzheimer Gesellschaft Selbsthilfe Demenz

Heike von Lützau-HohlbeinSehr geehrte Damen und Herren,

der 8. Kongress der Deutschen Alzheimer Gesellschaft findet vom 23. bis 25. Oktober 2014 in Gütersloh statt. Wir laden Menschen mit Demenz und Angehörige, alle die haupt- und ehrenamtlich in Beratung, Betreuung, Pflege und Therapie tätig sind, sowie alle, die sich informieren möchten, herzlich ein.

Heute leben mehr als 1,4 Millionen Menschen mit Demenz in Deutschland, und 2050 werden es voraussichtlich 3 Millionen sein, jedenfalls sofern kein Durchbruch in Prävention und Therapie gelingt. Ungefähr zwei Drittel leiden an der Alzheimer-Demenz. Unser 8. Kongress steht unter dem Motto „Demenz – jeder kann etwas tun“. Damit möchten wir auch den Kerngedanken der Selbsthilfe betonen, der die vor 25 Jahren gegründete Deutsche Alzheimer Gesellschaft und ihre Mitgliedsgesellschaften bewegt. Damals haben Angehörige gemeinsam mit Partnern aus Wissenschaft, Medizin, Pflege und Therapie sich aufgemacht, Unterstützung für Demenzkranke und ihre Familien zu organisieren und die Öffentlichkeit zu sensibilisieren. Seit den späten 1980er Jahren hat sich vieles verbessert, doch immer noch gibt es viel zu tun.

Demenz ist ein Thema, das früher oder später jeden berührt: in der Familie, im Gesundheitswesen, im Sportverein, im Supermarkt ... Deshalb können alle etwas tun, um das Leben für Menschen mit Demenz und ihre Familien lebenswerter zu machen. Das beginnt im Alltag damit, sich und andere zu informieren und Verständnis zu entwickeln, mit Menschen mit Demenz zu sprechen und ihnen Teilhabe in allen Lebensbereichen zu ermöglichen. Es geht weiter mit der Gestaltung von Wohnen und Leben zu Hause, in Heimen und Wohngemeinschaften und der Ausrichtung von Betreuung, Pflege und Therapie. Nicht zuletzt ist auch die Politik gefordert, bessere Rahmenbedingungen zu schaffen und die Forschung zu
fördern.

Stets geht es darum, die Lebensqualität der Betroffenen und ihrer Familien zu verbessern. Über praktische Erfahrungen, neue Ideen und Konzepte wollen wir uns auf dem Kongress austauschen, sowohl in den Veranstaltungen als auch in den persönlichen Begegnungen. Wir bitten alle, die sich mit einem Beitrag an den Veranstaltungen des Kongresses beteiligen möchten, bis zum 31. März 2014 eine kurze Zusammenfassung (Abstract) einzureichen.

Wir würden uns sehr freuen, Sie im Oktober 2014 in Gütersloh begrüßen zu können.

Heike von Lützau-Hohlbein
1. Vorsitzende der Deutschen Alzheimer Gesellschaft Selbsthilfe Demenz

Grußwort von Manuela Schwesig
Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend

Sehr geehrte Damen und Herren,

wir alle werden heute mithilfe guter medizinischer Versorgung und gesunder Lebensweisen deutlich älter als viele Generationen vor uns. Mit steigender Lebenserwartung erhöht sich jedoch auch das Risiko krank zu werden. Demenzielle Erkrankungen, insbesondere Alzheimer, sind besonders tückisch, da sie nach und nach das zu Gedächtnisverlust führen und bis heute nicht heilbar sind.

Menschen mit Demenz hilft vor allem ein stabiles und verständnisvolles soziales Umfeld dabei, mit den Folgen besser umzugehen. Die wertvolle Arbeit der Deutschen Alzheimer Gesellschaft setzt genau hier an. „Jeder kann etwas tun“ – das Motto Ihres diesjährigen Kongresses soll Mut machen, Solidarität gegenüber Erkrankten und ihren Angehörigen zu üben und aktiv zu werden. Menschen mit Demenz in frühen und mittleren Stadien wollen meist selbst noch zum Zusammenhalt unserer Gesellschaft beitragen. Sie mit ihren Anliegen wahrzunehmen, ihnen Möglichkeiten zur Teilhabe einzuräumen und sie nicht alleine zu lassen, gehört zu unseren zentralen Aufgaben.

Jeder kann dafür etwas tun und es bieten sich vielfältige Möglichkeiten: Kontakte in der Nachbarschaft oder gemeinsame sportliche sowie kulturelle Aktivitäten mit Betroffenen sind eine große Hilfe. Es gibt auch die Möglichkeit Demenz-Patin oder Pate zu werden oder Pflegebegleiter bzw. -begleiterin. Das Bundesfamilienministerium hat darüber hinaus in Mehrgenerationenhäusern, Lokalen Allianzen und Anlaufstellen Knotenpunkte für neue soziale Netzwerke eingerichtet, die diejenigen unterstützen, die auf familiäre Hilfen nicht zurückgreifen können. 

Gemeinsam mit Ihnen möchte ich auch weiterhin dazu beitragen, dass Alzheimer-Patientinnen und Patienten so lange es geht am gesellschaftlichen Leben teilhaben können und die Hilfe erhalten, die ihnen ein selbstbestimmtes Leben ermöglichen. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen eine erfolgreiche Veranstaltung, interessante Gespräche und neue Erkenntnisse.

Manuela Schwesig
Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend

Grußwort von Barbara Steffens
Ministerin für Gesundheit, Emanzipation, Pflege und Alter des Landes Nordrhein-Westfalen

Barbara SteffensDer demografische Wandel mit immer mehr alten Menschen stellt uns vor grundlegende Fragen: Welchen Platz haben in unserer Gesellschaft ältere Menschen und Menschen, die mit Einschränkungen leben? Was sind die sinnstiftenden Aufgaben und Tätigkeiten, die Verantwortlichkeiten, für die wir uns auch dann noch begeistern dürfen und können. Kurz: Was ist uns wichtig im Alter? Wie wollen wir im Alter leben, im Krankheitsfall, gerade auch bei Demenz?

Eine Gesellschaft, die sich im Wesentlichen an Leistungsfähigkeit und Funktionalität orientiert, tut sich mit diesen Fragen besonders schwer. Doch wir täten gut daran, es zu ermöglichen, Demenz als „Normalität“ leben zu können statt Parallelwelten zu schaffen. Dazu ist es notwendig, ein Bewusstsein und eine Kultur der Akzeptanz und Achtsamkeit für Menschen mit Demenz in unserer Gesellschaft zu fördern, zumal Demenz als Folge einer sehr hohen Lebenserwartung, als Teil des Alterns und des Übergangs in die Sterbephase uns in Zukunft immer stärker begleiten und herausfordern wird. Es geht darum, Menschen mit Demenz anzunehmen, sie ernst zu nehmen, in ihren Besonderheiten, in ihrer Würde. Es geht darum, Teilhabe in unserer Gesellschaft zu ermöglichen. Wir sollten jedenfalls nicht darauf warten, bis die medizinische Forschung einen Durchbruch in der Behandlung erzielt. Wir alle wissen nicht, ob und in welcher Form dies jemals der Fall sein wird.

Das Kongress-Motto „Demenz – jeder kann etwas tun“ bringt es auf den Punkt: Weil Demenz ein Thema ist, das die Gesellschaft insgesamt fordert, ist es gut, für alle deutlich sichtbar zu machen, was getan werden kann. Erst dann kann jede, kann jeder erkennen, wo der persönliche, sei es noch so bescheidene Beitrag liegen kann. Das breit angelegte, dem ganzheitlichen Denken verpflichtete Programm beleuchtet Demenz aus verschiedenen Perspektiven – eben als ein Phänomen in der Mitte unserer Gesellschaft.

Ein Beispiel: Demenz zwingt zur Anpassung hergebrachter Strukturen im Krankenhaus (eines der zentralen Themen des Kongresses). Manche Klinik hat sich schon auf den Weg gemacht, ihre Versorgung anzupassen. Dabei hat sich gezeigt, dass die Vermeidung eines perioperativen Altersdelirs nicht nur dementiellen Erkrankungen vorbeugt, sondern auch einen positiven ökonomischen Effekt für das jeweilige Krankenhaus haben kann. Es gibt viele weitere Handlungsfelder. Ich denke etwa an die Palliativ- und Hospizversorgung. So wird es in Zukunft immer wichtiger sein, diese Angebote stärker auf dementiell Erkrankte zuzuschneiden.

Differenzierte Konzepte für Menschen mit Demenz sind Merkmale, an denen sich eine Gesellschaft messen lassen muss, die für sich den Anspruch erhebt, den demografischen Wandel gestalten zu wollen. Eine Gesellschaft, die Teilhabe und Selbstbestimmung ermöglicht, bis ins hohe Alter, auch im Krankheitsfall. Ich wünsche dem 8. Kongress der Deutschen Alzheimer Gesellschaft spannende Diskussionen!

Barbara Steffens
Ministerin für Gesundheit, Emanzipation, Pflege und Alter des Landes Nordrhein-Westfalen

Grußwort von Sven-Georg Adenauer
Landrat des Kreises Gütersloh

Sven-Georg AdenauerDer 8. Kongress der Deutschen Alzheimer Gesellschaft findet in diesem Jahr unter dem Motto „Demenz – jeder kann etwas tun“ statt. Dazu begrüße ich Sie alle ganz herzlich in Gütersloh. Sie alle, damit meine ich die Menschen mit Demenz und deren Angehörige, die, die haupt- und ehrenamtlich in der Beratung, Betreuung, Pflege und Therapie tätig sind, sowie diejenigen, die sich informieren möchten.

Fast 25 Jahre sind inzwischen vergangen seit die Deutsche Alzheimer Gesellschaft gegründet wurde. Zu dem Bundesverband gehören heute 135 regionale Alzheimer-Gesellschaften, Angehörigengruppen und Landesverbände. Sie als Aktive in der Deutschen Alzheimer Gesellschaft unterstützen etwa 1,4 Millionen Demenzkranke in Deutschland. Sie geben persönliche Beratungen, bieten Entscheidungshilfen und Unterstützung. Sie vermitteln aber auch Wissen, sodass noch mehr Menschen aktiv werden können. Ganz nach dem Motto „Jeder kann etwas tun“. Damit leisten Sie einen wichtigen Beitrag für die Gesellschaft. Dafür bedanke ich mich ganz herzlich bei Ihnen. Besonders in Zeiten der immer älter werdenden Bevölkerung, die auch den Kreis Gütersloh betrifft, wird ihr Einsatz immer bedeutsamer.

In Symposien, Workshops und Vorträgen werden Sie sich mit Themen wie Diagnose und Behandlung von Demenzerkrankungen, der Gesundheitspolitik, dem Leben, Wohnen und Pflegen in der Kommune sowie Bewegung, Sport und Kreativität als Therapie beschäftigen. Sie haben also ausführlich die Möglichkeit Neues, aus Theorie und Praxis, kennen zu lernen und persönliche Erfahrungen auszutauschen. Der Kongress stellt damit einen Treffpunkt für alle Menschen dar, für die das Thema Demenz von Bedeutung ist.

Ich wünsche Ihnen zwei informative, aufschlussreiche und konstruktive Tage hier in der Stadthalle Gütersloh. Sie tragen dazu bei, die Situation von Menschen mit Demenz und ihren Familien zu verbessern – denn jeder kann etwas tun.

Gütersloh, im Oktober 2014
Sven-Georg Adenauer
Landrat

Grußwort von Maria Unger
Bürgermeisterin der Stadt Gütersloh

Maria UngerLiebe Teilnehmer und Teilnehmerinnen
des 8. Kongresses der Deutschen Alzheimer Gesellschaft,

herzlich willkommen in Gütersloh! Sie haben eine gute Wahl getroffen – nicht nur, weil Sie in unserer Stadthalle die besten Voraussetzungen für die Durchführung eines großen Kongresses finden, sondern weil Gütersloh ein besonderer Ort ist, wenn es um die Betreuung, Beratung und Therapie von Demenzerkrankungen geht. Als Standort einer großen Klinik des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe mit einem gerontopsychiatrischen Schwerpunkt sind in Gütersloh bereits sehr früh Netzwerke entstanden, die Betroffene und Angehörige auffangen und begleiten. Eher als in vielen Städten vergleichbarer Größe sind hier Tagesgruppen- und andere individuelle Betreuungsangebote eingerichtet worden, konnten Erkrankte und ihre Familien auf umfassende Information und Beratung setzen.

Demenz – und hier vor allem die Alzheimer-Erkrankung – bleibt ein Schicksalsschlag, mindestens so lange es keinen Durchbruch bei der Vorbeugung oder Heilung gibt. Es ist ein Schicksal, das immer mehr Menschen betreffen wird, nicht zuletzt, weil wir immer älter werden. Aber es ist auch ein Schicksal, das wir annehmen können, wenn wir sicher sein dürfen, dass wir nicht allein bleiben mit all der Angst und dem Verlust, der mit dieser Krankheit einhergeht.

Die Deutsche Alzheimer-Gesellschaft stellt sich seit 25 Jahren diesem Schicksal – kraftvoll, aktiv und mit einer Stimme, die gehört wird. Was sie zu sagen hat, macht Mut, obwohl es – noch – keine Ausfahrt zu geben scheint auf der Straße des Vergessens. Das Motto des 8. Kongresses weist darauf hin: „Jeder kann etwas tun.“ Er kann vor allem dazu beitragen, dass Betroffene nicht ausgegrenzt werden – weil wir vergessen, dass sie uns so brauchen, wie sie sind.

Ich wünsche Ihnen und uns allen, dass der Kongress in Gütersloh dazu beiträgt, neue Impulse zu geben, mit guten Beispielen zu werben und dafür zu sensibilisieren, dass Demenz und ihre Folgen ein Thema aus der Mitte unserer Gesellschaft ist.

Gütersloh, im Juli 2014
Maria Unger
Bürgermeisterin der Stadt Gütersloh